VIV-Jahresanfangsveranstaltung: Hohe Energiekosten und Helikopter-Eltern im Fokus

Düren, 22.01.2014. Es ist bereits Tradition, dass die Vereinigten Industrieverbände (VIV) alljährlich zur Jahresanfangsveranstaltung in die Burg Obbendorf einladen. Im Fokus steht dabei meist ein aktuelles Thema aus dem Bildungsbereich. Ziel der Veranstaltung ist es, Unternehmer, Lehrer und Personen des öffentlichen Lebens der Region miteinander ins Gespräch zu bringen.

In seiner Begrüßungsrede gab Dr. Stephan Kufferath, Vorsitzender der Vereinigten Industrieverbände, eine kurze Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Region. Insgesamt blicken die VIV-Mitgliedsunternehmen überwiegend positiv in die nahe Zukunft. Sorgen bereiten jedoch die sozialpolitischen Pläne der Großen Koalition: „Insbesondere die milliardenschweren Ausgaben im Bereich der Rentenversicherung sind aus unserer Sicht ein Fehler. Und auch die Beschäftigungschancen für Einfachqualifizierte werden durch die geplanten Reglementierungen der Zeitarbeit und die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns verschlechtert“, betonte Kufferath.

Die zentrale Herausforderung für die Politik in den nächsten Jahren und zugleich das größte Risiko für die Industrie in Deutschland und der Region wird laut Kufferath sein, die Energiekosten in den Griff zu bekommen. „Die Energiewende muss gelingen. Wenn nicht, wird der Industriestandort Deutschland unweigerlich Schaden nehmen“, unterstrich Kufferath.

Auch zur Bildungspolitik nahm Kufferath in seiner Rede Stellung. So betonte er die zentrale Bedeutung von Bildung für den sozialen Aufstieg insbesondere von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. In der Hochschulpolitik sprach er sich für weniger Regulierung seitens der Landesregierung und für mehr Freiheit und Eigenverantwortung der Hochschulen aus.

Als Gastredner hatten die VIV in diesem Jahr den Präsidenten des Deutschen Lehrer-verbandes Josef Kraus eingeladen. Er sprach zum Thema: „Helikopter-Eltern: Erziehung zwischen Förderwahn und Verwöhnung.“ In seinem neuen Buch, das binnen drei Monaten bereits in vier Auflagen erschienen ist, stellt Josef Kraus die These auf, dass die Überbehütung von Kindern und Jugendlichen ein ernstzunehmendes Problem unserer Gesellschaft zu werden droht. Helikopter-Eltern, die die totale Lufthoheit über ihr Kind an sich reißen und zwanghaft alles um ihr Kind herum steuern, wollen ihre Kleinen zu einem Gesamtkunstwerk formen und schaden ihnen damit letztlich. So nimmt die Fixierung auf die Zukunft den Heranwachsenden die Gegenwart und macht sie schließlich zu unmündigen Erwachsenen.

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