Hans-Helmuth Schmidt ist neuer Vorsitzender der Vereinigten Industrieverbände

Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Vereinigten Industrieverbände von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung e.V. (VIV) auf Schloss Burgau ist Hans-Helmuth Schmidt zum neuen Vorsitzenden der VIV gewählt worden. Schmidt ist geschäftsführender Gesellschafter der Dürener CWS-Unternehmensgruppe, die Lacke, insbesondere Pulverlacke, und Kunstharze herstellt.

Seinen langjährigen Vorgänger Dr. Stephan Kufferath, der den VIV-Vorsitz 20 Jahre lang innehatte, wählten die Mitgliedsunternehmen in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Vereinigten Industrieverbände zum Ehrenvorsitzenden. Kufferath bleibt weiterhin Vorsitzender des regionalen Metallarbeitgeberverbandes. Neben Heinrich August Schoeller ist Kufferath nun der zweite Ehrenvorsitzende der VIV.

Im Sommer dieses Jahres gibt es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung der Vereinigten Industrieverbände. Am 1. August 2018 übernimmt Dr. Stefan Cuypers, der seit 2009 Geschäftsführer des Industrie-Wasser-Umweltschutz e.V. (IWU) ist, zusätzlich zum IWU die VIV-Geschäftsführung. Er folgt damit auf den langjährigen Geschäftsführer Hans-Harald Sowka, der Ende Juli in den Ruhestand geht.

100 Jahre Vereinigte Industrieverbände
Die Vereinigten Industrieverbände werden in diesem Jahr 100 Jahre alt. Am 14. November 1918 wurde die „Vereinigung der Industriellen von Düren und Umgegend“ gegründet. Unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkrieges schlossen sich Vertreter von 77 Unternehmen zusammen, um gemeinsam als Industrie Fragen der Übergangswirtschaft zu behandeln. Dazu gehörte auch, „die schwierige Frage der Verhütung einer Arbeitslosigkeit in der ersten Zeit der Umstellung der Betriebe von der Kriegswirtschaft auf die Friedenswirtschaft“ [Gründungsprotokoll vom 14. November 1918]. Im Jahr 1922 gehörten der Vereinigung der Industriellen bereits 207 Mitgliedsfirmen mit ca. 22.000 Arbeitnehmern an.

In seiner Rede würdigte der neu ernannte Ehrenvorsitzende Kufferath das historische Jubiläum des Verbandes. Das Stadtmuseum Düren hatte den VIV für die Jahreshauptversammlung eigens einige Exponate aus den Gründungsjahren zur Verfügung gestellt.

Herausforderungen für die Zukunft
Kufferath beließ es jedoch nicht bei einem Rückblick auf die Gründungsgeschichte. In seiner Rede wandte er sich auch den großen Herausforderungen Deutschlands in der Zukunft zu. Er erinnerte daran, dass die Globalisierung keine Erfindung unserer Zeit ist, sondern der Güter- und Warenaustausch bereits weit vor dem Ersten Weltkrieg sehr intensiv gepflegt wurde: „Wir in Deutschland müssen besonders fürchten, dass neue Handelsschranken errichtet werden“, betonte Kufferath und wies damit auf die großen Gefahren protektionistischer Strömungen für den weltweiten Handel hin.

Als wichtige Themen, die über Deutschlands Zukunft entscheiden, benannte er die demografische Entwicklung, die Digitalisierung und die Energiewende. Herausforderungen, die dringend erfolgreich gemeistert werden müssen. Auch die Förderung der Bildung gehört laut Kufferath dazu. Er begrüßte daher, dass die Große Koalition ebenso wie die NRW-Landesregierung erheblich in Bildung investieren will. „Aber eins ist auch klar: Mit Geld kann ich neue Lehrer einstellen und die Schulen gut ausrüsten. Aber Geld ist wie immer im Leben nicht alles: Respekt, Wertschätzung für den Lehrerberuf, der Wille zur Leistung und das Abfordern von Leistung. Da ist sehr viel Luft nach oben“, so Kufferath.

Für Europa gelte es, die Kernaufgaben wahrzunehmen und insbesondere die innere und äußere Sicherheit zu gewährleisten: „Das Wichtige regeln, das weniger Wichtige den Nationalstaaten überlassen, Subsidiarität ernst nehmen. Wenn Europa nur noch als Bürokratiemonster wahrgenommen wird, driften wir in Europa auseinander“, ist Kufferath überzeugt.

NRW-Unternehmerpräsident als Festredner
Festredner der diesjährigen VIV-Jahreshauptversammlung war Arndt G. Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen und Präsident von METALL NRW. Kirchhoff sprach auf Schloss Burgau über Digitalisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Protektionismus als große Herausforderungen für die deutsche Industrie.

In diesem Zusammenhang ging Kirchhoff auch auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Nordrhein-Westfalen ein. So forderte er die NRW-Landesregierung auf, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen, um das Land wieder in die Spitzengruppe der Wirtschaftsstandorte Deutschlands zu führen. „Der Abstand zu den besten Regionen mag zwar kleiner geworden sein, das beruhigt mich aber nicht, wir wollen auf die vorderen Plätze“, sagte Kirchhoff. Wer aufholen wolle, müsse sich mehr anstrengen als andere, sonst gelinge das nicht. Diese Erkenntnis müsse sich in Nordrhein-Westfalen noch stärker durchsetzen, „da muss uns alle der sportliche Ehrgeiz packen“.

Der Unternehmerpräsident ermunterte die Landesregierung, die im NRW-Koalitionsvertrag vereinbarten richtigen Schritte zur Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zügig und konsequent umzusetzen. Die digitale Agenda sowie der verkehrspolitische Masterplan etwa seien exakt die Weichenstellungen, die Nordrhein-Westfalen benötige.

Die Vereinigten Industrieverbände haben rund 150 Mitgliedsunternehmen mit ca. 20.000 Beschäftigten. 2017 erzielten die Mitgliedsunternehmen in der Region einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro.

Ansprechpartner: Hans-Harald Sowka
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