Kinder und ihre Talente in den Mittelpunkt rücken

 „Wir wollen beste Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler im ganzen Land.“ Mit diesem Satz fasst Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, ihre ehrgeizigen Ziele für die Bildungspolitik in NRW zusammen. „Wir müssen die bisherigen Rahmenbedingungen an den Schulen verbessern, um die bestmögliche Förderung zu erreichen“. So will die Ministerin Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Inklusion neu gestalten. Auch die Stärkung der beruflichen und ökonomischen Bildung steht auf der Agenda.

Zu Gast war die Ministerin bei den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung (VIV). Im Rahmen der VIV-Jahresanfangsveranstaltung auf Burg Obbendorf in Niederzier-Hambach sprach sie vor rund 170 Gästen zu aktuellen Fragen der Bildungspolitik in NRW. Zu den Teilnehmern zählten Unternehmensvertreter, Lehrer und Personen des öffentlichen Lebens der Region.

In seiner Begrüßung legte auch VIV-Vorsitzender Dr. Stephan Kufferath einen Schwerpunkt auf das Thema Bildung in Deutschland. Ihm zufolge ist es an der Zeit, eine große Bildungsoffensive zu starten. So haben laut Caritas-Bildungsstudie im Jahr 2015 fast 50.000 Jugendliche ihre Schule ohne Abschluss verlassen. Der Berufseinstieg für diese jungen Menschen ist schwierig. Abhilfe schafft nur eine frühzeitige Förderung.

Alarmierend sei auch, dass die Zahl derer, die eine Berufsausbildung beginnen wollen, seit 2009 gesunken ist. Nur 2017 gab es laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Inzwischen ist die Zahl der Studienanfänger in Deutschland fast genauso groß, wie die Zahl derer, die eine Berufsausbildung beginnen. Dabei werden gerade in technischen Berufen gut ausgebildete Fachkräfte gesucht. Für diejenigen, die sich nach der Ausbildung noch weiterbilden, sieht die Lage sogar noch besser aus. So ist die Arbeitslosenquote von Spezialisten wie dem Handwerksmeister oder dem staatlich geprüften Techniker laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln sogar niedriger als die von Akademikern. „Natürlich brauchen wir in Deutschland dringend gut ausgebildete Ingenieure, Lehrer und Ärzte, aber nicht jeder muss studieren. Als qualifizierter Facharbeiter sind Sie heute in Industrie und Handwerk sehr gefragt. Für viele Schüler wäre diese Alternative sicher eine gute Wahl. Auf jeden Fall besser, als im Studium frustriert das Handtuch zu schmeißen“, unterstrich Kufferath.

Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte
Seit vielen Jahren engagieren sich die Vereinigten Industrieverbände gemeinsam mit den angeschlossenen fachlichen Arbeitgeberverbänden im Bereich der Bildungsarbeit. Ziel ist es, die Ausbildungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern zu verbessern und sie bei der Berufsorientierung zu unterstützen. So finanzieren die VIV ein Projekt am Berufskolleg für Technik Düren, das Schülerinnen und Schüler der internationalen Förderklassen für technische Ausbildungsberufe qualifizieren soll. Das Angebot richtet sich auch an Auszubildende mit Migrationshintergrund, die bereits eine Ausbildung begonnen haben, aber noch Unterstützung benötigen. Zusätzlich fördern die Vereinigten Industrieverbände 2018 ein Projekt der Musikschule Düren und der Bürgerstiftung Düren an der Grundschule Im Pesch. Die Initiative wendet sich ebenfalls an Schülerinnen und Schüler der internationalen Förderklasse und soll den Kindern mit Hilfe von Musik Freude an der deutschen Sprache vermitteln.

MINT-Förderung an Grundschulen
An Grundschüler richtet sich auch die MINIPHÄNOMENTA. Dabei handelt es sich um einfache naturwissenschaftliche Experimente für den Schulflur und das Klassenzimmer. Der Arbeitgeberverband der Papier erzeugenden Industrie von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung finanziert 2018 für insgesamt vier Grundschulen des Verbandsgebietes die Ausleihe der Experimentierstationen und – im Vorfeld – die Schulung der Lehrkräfte.

Betriebsnahes Rechnen und Mechatronikkurse
In Kooperation mit der VHS Rur-Eifel ermöglicht der Arbeitgeberverband Papiererzeugung für Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse Kurse zum Thema „Betriebsnahes Rechnen“. Der Metallarbeitgeberverband finanziert zusätzlich in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungskreis Düren Mechatronikkurse, in denen Jugendliche austesten können, ob ihnen ein technischer Ausbildungsberuf Spaß macht. Und schließlich veranstalten die Vereinigten Industrieverbände im Mai dieses Jahres auch wieder einen Berufsparcours in der Arena Kreis Düren als Berufsorientierungsmaßnahme für rund 500 Schüler der Region.

Die Vereinigten Industrieverbände haben rund 150 Mitgliedsunternehmen mit ca. 20.000 Beschäftigten.

Ansprechpartnerin: Daniela Dühr
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