Koalitionsvertrag auf Zerkaller Bütten gedruckt

„Der Koalitionsvertrag kommt aus dem Revier“. Dietmar Nietan, SPD-Bundestagsabgeordneter und Bundesschatzmeister seiner Partei, lächelt, wenn er diesen Satz sagt. Und natürlich hat er auch Recht. Obwohl: Eigentlich könnte Nietan auch mit Fug und Recht sagen: „Der Koalitionsvertrag kommt aus dem Kreis Düren.“

Der Vertrag, den die Ampel-Koalitionäre in wochenlangen Diskussionen ausgearbeitet haben, ist auf Zerkaller Büttenpapier geschrieben, gedruckt wurde er bei Hahne & Schloemer – beide Unternehmen sind Mitglied der Vereinigten Industrieverbände von Düren, Jülich, Euskirchen & Umgebung e.V. Die Kombination zwischen Zerkaller Bütten und wichtigen Dokumenten hat eine lange Tradition. Das erste deutsche Grundgesetz wurde 1949 auf Bütten gedruckt, der deutsche Einigungsvertrag auch. Und so lag es nahe, dass Hans-Wilhelm Hambloch, Geschäftsführer der Papierfabrik Zerkall GmbH, wie das Unternehmen Renker nach der Übernahme heißt, Dietmar Nietan den Vorschlag gemacht hat, den Koalitionsvertrag auf Büttenpapier aus Hürtgenwald zu drucken. „Eigentlich hätte ich selbst auf die Idee kommen müssen“, schmunzelt Nietan, der aber von Hamblochs Vorschlag natürlich sofort begeistert war, und alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, dass der Koalitionsvertrag eine echte Kreis Dürener Note erhält. Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil fand die Idee gut, der restliche Parteivorstand ebenso und offensichtlich konnten auch die Koalitionspartner schnell überzeugt werden. „Ich fand es dann sehr passend, dass wir den Vertrag bei Hahne & Schloemer drucken lassen“, sagt Nietan, „weil das eine der ersten Druckereien bundesweit ist, die seit 2008 zertifiziert grün drucken.“ So schaffe man eine nahezu perfekte Verbindung zwischen Tradition und Moderne. Nietan: „Wir haben handgeschöpftes, sehr traditionelles Papier und grünen Druck. Und dazu noch Buchbindekunst, die ein Stück echte Handwerkskunst in diesen Koalitionsvertrag bringt.“

Am Ende ist es dann doch noch knapp geworden, den Vertrag rechtzeitig fertig zu bringen. „Das Problem war, dass die drei Parteien lange diskutiert haben, wer und in welcher Reihenfolge ihn auf der letzten Seite unterschreibt“, sagt Nietan lächelnd. Erst am Dienstag, also einen Tag vor der Unterzeichnung, hat Nieten die 14 Exemplare des Koalitionsvertrages in der Druckerei abgeholt und mit dem Auto nach Berlin gebracht.

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