Zum Tode von Lars Vogt

Zum Tode von Lars Vogt

Der Dürener hat mit den New Yorker Philharmonikern gespielt, war Pianist in Residence bei den Berliner Philharmonikern und ihrem Dirigenten Sir Simon Rattle und Musikdirektor der Royal Northern Sinfonia in Newcastle upon Tyne. Seit 2019 war Vogt darüber hinaus Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Pariser Kammerorchesters. Erst Anfang 2022 haben die Orchestermusiker ihn einstimmig für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Bei allem internationalen Erfolg ist Lars Vogt seiner Heimatstadt Düren und der Region immer verbunden geblieben. Das wird in vielen Benefizkonzerten für ganz unterschiedliche Projekte der Rurstadt deutlich, in seinem Engagement der von ihm gegründeten Initiative „Rhapsody in School“, mit der er immer wieder auch Kinder und Jugendliche an Dürener Schulen besucht hat. Das wird aber vor allem an dem 1998 von Lars Vogt initiierten Kammermusikfestival „Spannung“ im Jugendstilkraftwerk in Heimbach mehr als offensichtlich. „Spannungen“ ist nicht nur das größte und bedeutendste Projekt des Kunstfördervereins, es zählt auch zu den renommiertesten Kammermusikfestivals überhaupt. Das liegt sicher an der außergewöhnlichen Atmosphäre des Konzertsaales mit mehr als 100 Jahre alten Turbinen, das lag aber vor allem an Lars Vogt, der Jahr für Jahr Kollegen und Freunde in die Eifel eingeladen hat, um mit ihnen gemeinsam für magische Musikmomente zu sorgen. Vogt selbst hat es einmal so formuliert: „Spannungen ist das einzige Mal im Jahr, wo wir in erster Linie für uns spielen. Das ist Musik auf die Spitze getrieben.“

Lars Vogt war ein Musiker von Weltruhm, ein Visionär, aber er war vor allen Dingen auch ein Menschenfreund, der wahrhaft begeistern konnte. Dabei war es immer die Musik, die den dreifachen Vater angetrieben hat. „Mein Beweggrund, Pianist zu werden, war und ist die Musik“, hat er einmal gesagt. Lars Vogt liebte seine Musik, er war immer absolut authentisch. Bei jedem Konzert hat er seine Seele voll in den Dienst der Musik und des Publikums gestellt, jedes Konzert, war in dem Moment, als er es gespielt hat, seine größte Herausforderung. Kurzum: Vogt hat Musik gelebt.

Lars Vogt hatte sich sehr gewünscht, mit seinem geliebten Pariser Kammerorchester in seiner Heimatstadt Düren aufzutreten. Noch im Juni hat er in einem Interview mit den Vereinigten Industrieverbänden gesagt: „Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass diese beiden Welten, die mich schon sehr ausmachen, einmal zusammentreffen. Ich werde mit dem Pariser Kammerorchester nur wenige Kilometer von meinem Elternhaus in Birksdorf und nur wenige Meter von meiner Schule, dem Wirteltor-Gymnasium, auftreten. Mein Schulkamerad Frank Peter Ullrich ist mittlerweile Bürgermeister in Düren. Ich werde viele Menschen treffen, die ich kenne, aber lange nicht mehr gesehen habe. Ich bin den Industrieverbänden wahnsinnig dankbar, dass sie das möglich machen. Und dann sogar auch gleich zwei Auftritte am 2. und 3. Oktober. Das ist wirklich herausragend. Es fällt mir schwer, meine Freude in Worte zu fassen.“

Es ist sehr traurig, dass Lars Vogt nicht mehr mit dem Pariser Kammerorchester in Düren auftreten kann. Wir werden alles tun, um ihm mit diesen beiden Konzerten ein würdiges Andenken zu bereiten. Sobald es Neuigkeiten zu den beiden Konzerten am 2. und 3. Oktober im Haus der Stadt gibt, werden wir Ihnen diese mitteilen.

Kontakt: Sandra Kinkel
Telefon: 02421/4042-16
E-Mail: s.kinkel@vivdueren.de