Tarifabschluss in der Metallindustrie NRW

In den gestrigen Tarifverhandlungen in Düsseldorf haben die Tarifvertragsparteien vereinbart, den Pilotabschluss aus Baden-Württemberg für das Tarifgebiet NRW im Wesentlichen zu übernehmen. Die Vereinbarungen sind sehr komplex. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten werden die Tabellenentgelte ab 01. April 2018 um 4,3 Prozent erhöht.

Hinzu kommt ab 2019 ein tarifliches Zusatzgeld („T-ZUG A“) in Höhe von 27,54 Prozent eines Monatsentgelts sowie eine weitere Sonderzahlung („T-ZUG B“) für alle Beschäftigten in Höhe von (2019) 400 Euro. Besonders belastete Beschäftigte (Pflege von Kindern oder Eltern, Schichtarbeit) können die Zahlung aus T-ZUG A unter bestimmten Voraussetzungen in acht freie Tage pro Jahr umwandeln. T-ZUG B kann betrieblich abweichend geregelt werden oder auch entfallen. Die Beschäftigten bekommen einen Anspruch auf „verkürzte Vollzeit“: Sie können ihre wöchentliche Arbeitszeit für mindestens sechs und maximal 24 Monate auf bis zu 28 Wochenstunden reduzieren und danach in normale Vollzeit zurückkehren. Im Gegenzug werden die arbeitgeberseitigen Möglichkeiten, das Arbeitszeitvolumen nach oben zu erhöhen, erleichtert.

„Der Abschluss ist teuer. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der langen Laufzeit sind die Entgelterhöhung und die zusätzlichen Sonderzahlungen für die Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen sicher zu verkraften. Wie das allerdings aussieht, wenn die Konjunktur nachlassen sollte, ist fraglich. Auch deswegen ist es gut und sinnvoll, dass der Tarifvertrag Elemente zur Differenzierung enthält. Zu begrüßen ist daneben die Möglichkeit, das Arbeitszeitvolumen auch nach oben zu erweitern. Zudem ist es gut, dass die Forderung der IG Metall nach einem Entgeltausgleich bei der Reduzierung der Arbeitszeit abgewendet werden konnte.“ Dies erklärt Dr. Stephan Kufferath, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung e.V.

In den Arbeitgeberverbänden der Region sind 42 Metallunternehmen mit rund 6.800 Beschäftigten organisiert.

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